Die Idee der Familienzeit gründet sich auf den langjährigen Erfahrungen unserer Arbeit in den ambulanten erzieherischen Hilfen. Gerade in den letzten Jahren zeigte es sich immer öfter, wie effizient und wirkungsvoll an einigen Stellen die gemeinsame Arbeit mit mehreren Familien gleichzeitig außerhalb ihres Lebensraumes ist. Die Familienzeit ist in Wuppertal eine einzigartige Alternative zur Flexiblen Erziehungshilfe. Das Angebot ist von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) zertifiziert. Rechtsgrundlage für die Familienzeit sind die §§ 27, 30, 31, 35, 35a, 36, 37 (Rückführungen) SGB VIII. Die Familienzeit umfasst ein Jahr Begleitung der Familien, die sich verbindlich darauf einlassen.
Der Grundsatz, dass die Verantwortung stets bei den Eltern bleibt, fordert den Paradigmenwechsel von einer kindzentrierten hin zu einer familienzentrierten Arbeit von den Begleitern. Dies erfordert eine Rücknahme der Berater und Therapeuten im Arbeitssetting und eine Bescheidung in der Verantwortungsübernahme auf die Rahmung, das Setting, den Gruppenprozess und einzelne beraterische/therapeutische Angebote. Gleichzeitig mit dieser Bescheidung wird so ein echter Raum für die Verantwortungsübernahme der Eltern ermöglicht. Da sich Familien in anderen Familien sozusagen “gespiegelt” sehen, lassen sich Reflexionen über Andere mit Selbstreflexionen kombinieren. Das hilft, neue Perspektiven zu entwickeln – vor allem, weil auch gegenseitige Kommentare, einschließlich Kritiken, von den Familien und ihren Mitgliedern oft besser gehört und verstanden werden, als wenn sie von Therapeuten geäußert würden (Asen 2005).
Für wen ist die Familienzeit sinnvoll?
Ein Tag in der Familienzeit beinhaltet: